Reisevorbereitungen Panamericana

Ein Traum soll Wirklichkeit werden, also setzten wir uns am Rosenmontag 2010 – alle Karnevalsfans mögen es uns nachsehen – zum ersten Mal zu einem Brainwriting zusammen und entwickelten ein Mind-Map:

Panamericana vom 23.07.2011 bis 21.08.2012 stand in der „Wolkenmitte" und drumherum:

Einreise:

USA/Alaska, Kanada, USA (Visum), Mexiko, Südamerika … wer weiß denn jetzt schon, ob wir da überhaupt hinkommen, aber wir planen es fest ein.

Flüge:

 Wir und die Motorräder, verpackt in einer Kiste, hin und zurück

Krankenversicherung:

Auslandskrankenversicherung, Impfen: Hepatitis, Gelbfieber, Typhus, was noch?

Ausrüstung:

Medizinpaket, Motorrad: Reifen, Werkstätten, Benzin (Zusatztanks), Gepäck (Zelt, Schlafsack, Luftmatratze, Kochen, Geschirr), Versicherungen (Länder, ADAC), Kisten für den Flug bei Motorradhändler

und sonst:

 

Sprachkurs: Spanisch

 

Internet: eigene Homepage, Telefonieren, E-Mails, Konto

 

Kreditkarten: wichtige Telefonnummern z. B. zum Sperren bei Diebstahl

 

Kosten: zu Hause, Lebenshaltung, Flüge

 

Endlich, die Route planen: Kartenmaterial, Navi, Hostels, Hotels

Ein Jahr später:

Wir beiden haben uns einmal im Monat getroffen und sind gut voran gekommen:

Wir haben das Visum und wissen auch, dass uns erst der USA-Grenzer die Einreise gewähren wird. Nebenbei hört man da schon mal die ein oder andere Geschichte über Einreisende, bei denen es nicht ganz glatt ging, aber bisher gingen alle Geschichten gut aus. Alle Informationen zum Visum haben wir uns über das Internet erarbeitet (http://german.germany.usembassy.gov/visa/), waren im Frankfurter Konsulat und haben unsere Visa für ca. 120 € erhalten. Theoretisch könnten wir also auch länger in den USA bleiben. An der Grenze brauchen wir kein Rückflugticket, wenn wir eine Meldebescheinigung über einen festen Wohnsitz in Deutschland und die finanziellen Reisemittel nachweisen können. Ein Beschäftigungsnachweis wäre von Vorteil. Für Doris kein Problem, aber ich werde kündigen. Wir sind dennoch guter Hoffnung.

Die Personenflüge nach Anchorage/Alaska haben wir trotz anders lautender Empfehlungen kurz vor dem Konsulatsbesuch gebucht, weil der Preis unschlagbar war. Bei den Motorrädern kann man leider nicht sparen, die werden von einem Transportunternehmen ca. 14 Tage vor der Reise abgeholt und ans Ziel geflogen. Die Kisten dafür haben wir vom BMW Händler bekommen und weiter ausgebaut. Anleitungen dazu gibt es im Internet. Und dann kamen Anfang des Jahres neue Einreisebestimmungen für die USA. Unsere Motorräder dürfen nun nicht mehr einreisen. Der Flug nach Kanada mit Landtransport kostet fast doppelt so viel wie geplant. Aber wir sind ja flexibel. Wir buchten um und starten nun von Vancouver/Kanada aus. Von dort aus geht es dann erst Richtung Nordwesten und wieder zurück auf der Panamericana in Richtung Feuerland. Für die Einreise nach Kanada brauchen wir kein Visum, aber ein Rückreiseticket. Wir nutzen die Unterlagen, die wir bereits für die USA-Einreise zusammengestellt haben (Nachweis finanzieller Reisemittel, Meldebescheinigung, Arbeitsnachweis etc.) und brauchen kein Rückreiseticket!

Impfungen: die ersten Impfungen haben wir auch schon hinter uns gebracht: Tetanus, Diphtherie, Polio/Kinderlähmung, Pertussis, eine lebend Impfung Gelbfieber, Typhus, Hepatitis A/B aktiv, Meningokokken-M. und Tollwut-Impfung. Zur Selbstbehandlung bei Malaria nehmen wir Malarone mit und für alle Fälle auch ein Antibiotikum (Ciprofloxacin). Weiter Informationen unter www.reisemed-experten.de . Wir haben allerdings schon Ende 2010 mit den Impfungen begonnen, sonst hätte die Zeit nicht mehr gereicht, da zwischen den Impfungen bestimmte Pausen einzuhalten sind. Die letzten Impfungen bekommen wir mit einem Abstand von einem halben Jahr, also kurz vor der Reise.

Spanisch

lerne ich an der VHS: Grundkurs. Dann zu Hause über einen Intensivkurs via

CD. Reicht aber wirklich nur für Grundkenntnisse. Den Rest muss man vor Ort erledigen.

Es werden in allen spanischsprechenden Ländern Sprachkurse angeboten. Gern genommen, Guatemala, da dort angeblich das beste spanisch gesprochen wird.

Doris hat sich eine tiefergelegte BMW F 650 GS gekauft und Alukoffer dazu. Ich habe von meinem Freund Peter eine Honda African Twin erworben, da meine schöne BMW 1200 Gs leider bei einem Unfall geschrottet wurde. Den Schrauberkurs haben wir im März 2011 in Lemmis Werkstatt gemacht. Lemmi, mein alter Schrauber, hat uns einen ganzen Sonntag lang unermüdlich zur Seite gestanden: Vorder- und Hinterräder aus- und wieder einbauen lassen, geholfen beim Zündkerzen wechseln, Griffheizungen eingebaut und vieles mehr. Lemmi der gelbe Engel vom Motorradsport war Gold wert! Wir fühlen uns jetzt sicherer.

Und wie der Zufall es im Leben eben manchmal will, habe ich mit einem chilenischen Kunden über meine Reise gesprochen und der arbeitet für den WDR. Und der WDR hat Interesse an meinem Lebenstraum. Neben einem Radiobericht (…"14.000 km über die Panamericana" meinte der Moderator … 40.000 km und mehr werden es wohl werden!) haben wir einen halben Tag lang als Hauptakteure für Dreharbeiten zur Verfügung gestanden. War echt spannend so einen Tag mit dem WDR zu verbringen. Gesendet wurde der Fernsehbericht in der WDR Lokalzeit Dortmund und bei „Daheim & Unterwegs", sogar mit Live-Interview. Ein gelungener Bericht, der für uns Erinnerungswert haben wird und den viele Bekannte gesehen und für gut befunden haben. Schauen wir mal was noch so kommt und ob der WDR uns auch in Chile begleiten und berichten wird.

Für unsere Motorradkisten habe ich noch extra stabile Spanplatten zuschneiden lassen. In die Kisten dürfen wir laut Speditionsunternehmen " intime " aus Hamburg auch unsere Koffer und Taschen verpacken, nur keine Flüssigkeiten. Die sauberen Motorräder, mit ausgebauten Vorderrädern, nicht mehr als drei Litern Kraftstoff betankt und abgeklemmten Batteriepolen, wurden gut verzurrt und los geht die Reise von Dortmund zum Köln-Bonner-Flughafen und dann mit dem Flieger nach Vancouver/Kanada. Dort werden wir sie einen Tag nach unserer Ankunft hoffentlich unversehrt in Empfang nehmen.

Es gibt einige Internetseiten, die uns immer wieder bei den Vorbereitungen geholfen haben und die uns Mut machen dieses Abenteuer zu wagen, z. B. www.2aufweltreise.de und www.krad-vagabunden.de.

In wenigen Wochen werden wir selbst unterwegs …. Sein … und auf diesen Seiten berichten!



Dies war der erste Streich ...
folgt sogleich.
Los gehts!